Über Uns

Javier Aguilera, aufgewachsen im Dschungel von Südamerika, hat das meiste über Pferde von seinem Großvater gelernt. Weitere Erfahrungen hat er in verschiedenen Ländern gesammelt. Javier hat seine eigene Methode entwickelt durch die jahrelange Arbeit mit den verschiedensten Pferden. Er hat nichts von Pat Parelli, Monty Roberts und wie sie alle heißen übernommen. Denn Javier hat im Dschungel, wo er mit seinem System angefangen hat, nie etwas von diesen großen Gurus gehört. Trotzdem konnte er seine eigene Art der Pferdeausbildung entwickeln. Es ist ein System, das nach einfachen Prinzipien funktioniert und sich komplett am Pferd orientiert. Das Tier steht an oberster Stelle und nicht das Geld verdienen. Aus diesem Grund hat Javier keinen Co-Trainer und bildet auch niemanden aus, der in seinem Namen mit Pferden arbeitet.

Sein Ziel ist der Umgang mit Pferden ohne Gewalt. Die Menschen sollen die Sprache der Pferde verstehen.
Javier bietet Pferdeliebhabern einen Einblick in ”seine Welt” des Umgangs und der Kommunikation mit Pferden. Bei der Arbeit mit Pferden gibt es bei ihm 3 wichtige Dinge: Geduld, Gefühl, Zeit.
Das Besondere ist, dass Javier die Pferde nicht zu sich holt, sondern zu den Pferdebesitzern in den Stall kommt und dort mit ihnen zusammen mit den Pferden arbeitet. Javier arbeitet mit allen Rassen und allen Arten von Pferden, vom jungen, noch unausgebildeten, bis hin zu sogenannten „Problempferden”, die als unreitbar gelten. Er beginnt immer mit Bodenarbeit, um das Vertrauen der Pferde zu gewinnen. Danach reitet er ohne Sattel und mit Halfter und erst dann mit Sattel und Trense. Javier ist nicht auf einen Reitstil festgelegt (Englisch, Western, Barock, Freizeit), vor allem macht er es möglich, dass Mensch und Pferd zu verlässlichen Partnern werden.

Immer wieder wird Javier auch als Pferdeflüsterer bezeichnet, was er allerdings nicht mag. Denn die meisten der allgemein bekannten Pferdeflüsterer sind mehr Geschäftsleute als Pferdemenschen. Deshalb bevorzugt Javier die Bezeichnung Pferdemensch, weil es bei ihm um das Wohl der Pferde geht.

"Es gibt immer eine Harmonie zwischen der Welt der Indianer
und der Welt der Pferde, egal in welcher Gesellschaft sie sind." (Huani)


Was ist unser Ziel?
Wir versuchen jeden Tag, Pferde Pferde sein zu lassen. Das heißt, wir respektieren wie sie in der freien Natur leben.
Die meisten unserer neun Pferde sind draußen aufgewachsen und kennen nichts Anderes. Diese natürliche Art zu leben steckt in jedem Pferd, egal ob es in einer Box oder in der Natur geboren wurde. Seinen Instinkt verliert das Pferd nicht. Wenn es möglichst nah an der Natur leben kann, vertraut es mehr auf seine Instinkte als wenn es in der Box lebt.

Die Intelligenz eines Pferdes hängt von seinen Instinkten ab, worin es sich komplett vom Menschen unterscheidet. Je mehr sich das Pferd auf seine Instinkte verlassen muss, desto sicherer fühlt es sich, weil das seiner ursprünglichen Art zu leben entspricht.
Pferde in der Natur sind intelligenter als Pferde in der Box, weil das Gehirn eines frei lebenden Pferdes immer aktiv ist. Pferde, die lange Zeit in der Box gelebt haben, muss man auf ein Leben in der Natur vorbereiten. Dieser Prozess kann schnell gehen, aber auch längere Zeit dauern, denn jedes Pferd reagiert anders. Auf jeden Fall ist es immer möglich, egal wie alt ein Pferd ist oder welcher Rasse es angehört.
     
                               "Lasst mich nur auf meinem Pferde gelten!
                                   Bleibt in Euren Hütten, Euren Zelten!
       Und ich reite froh in weite Ferne, über meinem Kopfe nur die Sterne."
                                                 (frei nach Goethe)


Ein Pferd hat man nicht als Statussymbol oder Sportgerät. Es bedeutet viel mehr, ein Pferd zu haben. Es ist ein Wunder der Natur, das dir als Mensch gegeben wird. Das heißt, du musst dich darum kümmern und ihm als erstes einen guten Platz und Futter geben. Frisches Gras oder Heu ist besser als das teuerste Zusatzfutter. In Gras oder Heu steckt frische Luft und das Licht der Sonne. Außerdem ist wichtig, dass ein Pferd immer Zugang zu frischem Wasser hat, egal ob Winter oder Sommer. Einige denken, dass Pferde im Winter nicht viel Wasser brauchen, weil es kalt ist. Das ist falsch, denn im Winter ist die Luft trocken, deshalb trinken Pferde fast genauso viel wie im Sommer.
Javier: „Es macht mich traurig, was ich in vielen Ställen sehen muss. In jedem dunklen, staubigen Loch gibt es Pferdeboxen. Dabei geht es nicht um Tierliebe, sondern nur darum, dass jemand viel Geld in seinen Taschen haben will. Das finde ich pervers.”
     
                             "FÜR EUCH MENSCHEN WAREN WIR WILDE:
                            Ihr habt unsere Art von Leben nicht verstanden.
                    Ihr habt nicht einmal versucht, sie zu verstehen." (Huani)


Wenn ein Pferd sich frei bewegen und frei denken kann, dann hat es einen guten Platz.
Am besten gelingt das in einer Herde, wo mehrere Pferde zusammen leben. Aber es geht nicht, dass man einfach einige Pferde zusammen auf eine Wiese stellt und sich selbst überlässt. Dabei können viele Verletzungen passieren. So etwas funktioniert nur in der freien Natur, weil es dort viel Platz gibt (tausende von Hektar).

Die Herden bei uns sind vom Menschen gemacht. Das bedeutet, dass der Mensch sich um die Herde kümmern muss, denn er ist verantwortlich, wenn etwas passiert. Er muss das Verhalten der verschiedenen Pferde beobachten und notfalls eingreifen. So ein Mensch ist ein Pferdemensch. In einer Herde können Pferde verschiedener Rassen sein. Es muss nur der Mensch, der sich um die Herde kümmert, etwas vom Temperament und der Eigenart der Rassen verstehen. Das Alter der Pferde ist wichtig, denn z.B. ein Absetzer sollte in einer Herde von gleichaltrigen Pferden gehalten werden.
Damit keine Unruhe entsteht, müssen immer mehrere Futterstellen und Stellen für Wasser zur Verfügung stehen. Die Größe der Herde hängt vom Platz und der Fähigkeit des Menschen ab. Wenn die Herde in einem privaten Stall ist, sollte sie nicht weniger als drei und höchstens zehn Pferde haben. In einem großen Pensionsstall müssen Gruppen gebildet werden, d.h. aber nicht, dass Stuten und Wallache getrennt werden sollen. Die Pferde werden beobachtet und dann so aufgeteilt, dass sie sich untereinander verstehen. Wenn die Herde dann feststeht, sollte sich nichts mehr daran verändern, damit sich die Pferde aneinander gewöhnen können und Ruhe einkehrt. Unsere Herde besteht aus sechs Stuten und drei Wallachen. Wir haben fünf Paint Horses, eine PRE-Stute (Pura Raza Espanola), eine Friesenstute, eine Rocky Mountain Stute und einen Araber-Wallach. Sie sind zwischen 4 und 18 Jahren alt.

"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich schaffst du das Unmögliche."

                                                   (indianische Weisheit)

In dem Offenstall, wo unsere neun Pferde stehen, sind ca. 300 Quadratmeter überdacht. Ungefähr 500 Quadratmeter sind offen. Der Platz, wo die Pferde bei schlechtem Wetter sind, ist befestigt und hat ca. 1000 Quadratmeter. Dazu kommen noch fünf Koppeln (2ha). Dieser Platz ist ausreichend für neun Pferde. So pflegt man Pferde, aber die Koppeln brauchen auch Pflege, was bedeutet, dass sie jeden Tag abgemistet und die Gewächse, die die Pferde nicht gefressen haben, entfernt werden. Mittlerweile machen wir unser Heu selber, damit es für die Pferde optimal ist. 3ha Wiesen haben wir noch dafür. Die Wiesen werden nicht gespritzt und das Gras wird sehr spät gemäht.

Unser Ziel ist es, immer professioneller zu arbeiten. Offenstall heißt nicht, dass alles chaotisch ist, was einige Leute denken. Es ist sogar mehr Arbeit, als sich um Pferdeboxen zu kümmern. Aber für die Pferde ist es besser. Der Boden in unserem Offenstall ist ein Naturboden, Lehm mit Erde. Wir streuen nicht mit Sägemehl oder Stroh ein. Der Naturboden ist gut für Fell und Hufe der Pferde. Dieser Boden muss gepflegt und auch ausgewechselt werden. Das Wasser für unsere Pferde kommt nicht aus der Leitung, sondern direkt aus einem Brunnen (Grundwasser). In diesem Wasser sind viele Mineralien enthalten, die das Immunsystem der Pferde stärken. Im Winter funktioniert die Erde als Isolierung. Das heißt, die Wanne für das Wasser ist im Boden eingegraben, so dass die Wasseroberfläche auf einer Ebene mit der Erdoberfläche ist. Es gibt auch die Möglichkeit, die Wanne in eine etwas größere Kiste zu stellen und den Hohlraum mit Stroh zu füllen. Beide Systeme funktionieren gut bis -10 Grad oder noch kälter. Natürlich bildet sich schon ab und zu eine dünne Eisschicht auf dem Wasser, die aber von den Pferden selbst aufgebrochen wird.

Die Haltung in einem Offenstall macht Pferde robust und ihr Immunsystem stark. Unsere Pferde sind kaum krank. Sie haben keine Kolik, weil ihre Verdauung normal ist. Sie wird nicht gestört durch Futtermangel, Bewegungsmangel, gieriges Fressen oder Trinken, fehlender Platz zum Wälzen. Das Immunsystem eines Pferdes kann man nicht kaufen oder verkaufen. Das Pferd muss es selbst aufbauen, und das geht nur in einem Offenstall.


Unsere Arbeit ist nicht nur Arbeit, wir versuchen die Harmonie zwischen Mensch, Tier und Natur zu erreichen.

"Kein Weg ist zu lang mit einem Freund an deiner Seite."

Amazonia hat nicht nur ein Herz für Pferde, sondern kümmert sich auch um andere Tiere, die Hilfe brauchen.

Dieser Bussard hatte sich verletzt und ich habe ihn vier Wochen gepflegt bis ich ihn wieder frei lassen konnte. Das Besondere ist, ich benutze dabei keine Handschuhe.

 

"Denn in den Händen eines Schamanen steckt das ehrliche Gefühl zu helfen und das spüren die Tiere und lassen sich deshalb helfen." (Huani)

Das war der Tag, an dem ich Amigo, den Bussard, frei gelassen habe. Als ich gesehen habe, wie er in den Himmel geflogen ist, war das ein so wunderbares Gefühl, besser als jede Bezahlung.

 

"Ich bin frei geboren - frei wie der Adler, der über den großen blauen Himmel schwebt;

ein leichter Wind streift mein Gesicht.

Ich werde frei sein."

(indianische Weisheit)

 

Diesen zwei Vögeln, ein junger Falke und eine Krähe, konnte ich auch helfen.

 

 

Lobo hatte nach einem Unfall fast sein linkes Hinterbein verloren, weil sein Becken komplett zertrümmert war. Es wurde ein Teil seines Oberschenkelknochens entfernt, da die Beckenpfanne nicht mehr existierte. Die OP war riskant und die Chancen auf Heilung nicht so groß, da das Bein nur noch von Sehnen, Bändern und Muskeln gehalten wurde. Das bedeutete sehr viel Training, um die Muskulatur aufzubauen. Dieses Training habe ich ohne ärztliche Unterstützung gemacht, da der Hund zu viele Schmerzmittel bekommen sollte. Aber das hemmt den Instinkt eines Tieres und behindert somit auch die Heilung. Es hat fast ein halbes Jahr gedauert bis Lobo sein Bein selbst wieder voll belastet hat und wie davor herum gerannt ist.

Damals war Lobo 2 Jahre alt und ist ohne größere körperliche Probleme 11 Jahre alt geworden.